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Biomasseheizwerk ­
Ein Pilotprojekt in Wackersdorf

Energieentwicklungskonzept

Vom Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden wurde ein Energieentwicklungskonzept für die Gemeinde Wackersdorf vorgestellt. Die auf 17 Jahre ausgelegte Expertise, welche Themen der Energieeffizienz sowie die Nutzung erneuerbaren Energien behandelt, soll der Kommunale als Handlungsleitfaden beim Energiesparen dienen. Straßenzugsweise genau erfasst die Studie Strom- und Wärmeenergieverbrauch, unterteilt nach verschiedenen Gruppen wie Privathaushalte, Industrieanlagen oder kommunale Liegenschaften. Es werden Möglichkeiten der Effizienzsteigerung in Betrieben aufgezeigt und die Optionen für die Stromeinsparung in öffentlichen Einrichtungen genau berechnet. Des Weiteren gibt das Konzept Auskunft über die genauen Energieerzeugungspotentiale: Für Wind-oder Wasserenergie gibt es in Wackersdorf kaum Möglichkeiten – Für Solarstrom und Biomasse hingegen schon. Ein weiterer positiver Effekt der Studie ist, dass mögliche Projekte exakt kalkuliert werden können.

Nahwärmenetz

Als erste Maßnahme aus dieser Studie wurde das Nahwärmenetz beim Schwimmbad umgesetzt. Angeschlossene Liegenschaften sind: Freibad, Kindergarten, Hausmeisterwohnung sowie die Kegelbahn inklusive Duschen. Aufbauend auf der detaillierten Erfassung der Energieverbräuche in den Liegenschaften wurden verschiedene alternative Energieversorgungsvarianten unter ökologischen und ökonomischen Aspekten betrachtet. Nach Vorstellung der Berechnungen im Gemeinderat wurde die Variante mit Hackschnitzel umgesetzt, welche eine sinnvolle Alternative zur derzeitigen Wärmeversorgung der Liegenschaften darstellt. Durch Umstellung der Wärmeerzeugung in den Liegenschaften ergibt sich eine CO2-Einsparung von rund 130 Tonnen pro Jahr.

Hackgutbunker

Der rund 895 cbm Volumen (Umbauter Raum) umfassende Hackgutbunker wurde in Stahlbetonbauweise erstellt und gewährleistet aufgrund der großzügigen Höhengestaltung die Befahrbarkeit mit unterschiedlichsten Fahrzeugen zur Hackgutanlieferung. Neben dem Hackgutbunker und dem Technikraum wurden noch zwei Lagerräume zur Deckung eines eventuell zukünftigen Flächen-/ Erweiterungsbedarfs gebaut. Die benötigten Holzhackschnitzel bezieht die Gemeinde Wackersdorf von der Waldbauernvereinigung Nabburg/Burglengenfeld somit wird die Wertschöpfungskette vom Aufbau des Waldes über die Verwertung bis hin zur Energienutzung geschlossen. Durch Kurze Wege gehen die Klimabilanz und die regionale Vermarktung eine ideale Verbindung ein.

Baukosten

Die Baukosten des Projektes belaufen sich auf ca 815.000,00 Euro. Eine Förderung in Höhe von 38.000,00 Euro erhielt die Gemeinde von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), sowie weitere 20.080,00 Euro vom Freistaat Bayern, der im Rahmen des Förderprogramms ,,Bioklima“ Projekte mit Biomassenheizwerken unterstützt.

In Sachen Umsetzung von ausgearbeiteten Energiekonzepten nimmt die Gemeinde Wackersdorf eine Vorreiterrolle ein, da mit dem Bau der Hackgutanlage bereits ein konkretes Projekt umgesetzt wurde. Weitere sollen folgen.